Um ein Kondensatormikrofon zu betreiben, benötigst du Phantomspeisung. Was darunter zu verstehen ist und wie du Phantomspannung bekommst, erfährst du in diesem Artikel!
Was die Phantomspeisung ist
Die ersten modernen Studiomikrofone bildeten die Röhrenmikrofone. Zum Betrieb war eine externe Stromzufuhr erforderlich. Als Lösung galt lange ein Netzteil. Doch mit Einzug der Kondensatormikrofone änderte sich dies von Grund auf.
Einen großen Einfluss spielt in dieser Rolle ein Deutscher. Georg Neumann erfand nicht nur das erste Kondensatormikrofon – auch die Entwicklung der Phantomspeisung ist ihm zuzuschreiben. Damit war Schluss mit externen Netzteilen.
Denn die notwendige Speisung erfolgte nun direkt durch das XLR-Mikrofonkabel.
Üblicherweise beträgt die Spannung 48 Volt. Alternativ gibt es auch Spannungen mit 12 bzw. 24 Volt.
Kann Phantomspannung dynamischen Mikrofonen schaden?
Vielleicht hast Du schon mal gelesen, dass Phantomspeisung dein Mikrofon dauerhaft beschädigen kann.
Keine Sorge: Denn es sind nur sehr alte Modelle gemeint.
Dies betrifft dynamisches Mikrofone, die bereits vor über 2 Jahrzehnten produziert wurden und asymmetrisch geschaltet sind. Moderne Tauchspulenmikrofone sind symmetrisch geschaltet. Daher stellt die Phantomspannung keine Gefahr für Dein Mikrofon dar. Dynamische (Tauchspulen-)Mikrofon benötigen keine Phantomspeisung.
Zum Betrieb reicht der Anschluss an einen passenden Eingang von Lautsprechern aus, um einen vernünftigen Pegel zu bekommen. Trotzdem lässt sich jedes dynamische Mikrofon auch mit einem XLR-Kabel und eingeschalteter Phantomspeisung verwenden.
Es hat also keinen schädlich Einfluss auf das dynamische Mikrofon.
Anders sieht es bei den Bändchenmikrofonen aus. Hier besteht durchaus die Möglichkeit eines Defekts! Allerdings sind Bändchenmikrofone überwiegend im professionellen Tonstudio im Einsatz und sind allein aus Kostengründen für Hobby-Recording nicht unbedingt erste Wahl. Möchtest du dir also ein Bändchenmikrofon kaufen, dann achte unbedingt auf die Details in der Produktbeschreibung.
Manche Modelle benötigen sogar ein wenig Phantomspeisung, um zu funktionieren.
Wie Du Phantomspeisung bekommst
Damit ein Kondensatormikrofon funktioniert, braucht es also die passende Spannung.
Die bekommst du ganz leicht mit einem normalen XLR Kabel und mindestens einem Zusatzgerät. Für kleinere Vorhaben reicht ein USB Audio Interface in jeder Hinsicht. Achte aber beim Kauf darauf, dass dieses Modell auch Phantomspeisung liefert! Nicht jedes Audio Interface hat diese Funktion.
Als gutes USB Audio Interface für das Homestudio hat sich das Focusrite Scarlett Solo* bewährt. Für Gesang und Rap hingegen empfiehlt sich noch die Anschaffung eines Mikrofonvorverstärkers.
Diese liefern auch die nötige Phantomspannung und verstärken frühzeitig das Mikrofonsignal für Tonspuren mit hohem Pegel.