Trommelwirbel in der Welt der DAWs! Steinberg hat mal wieder in die Tasten gehauen und das neueste Flaggschiff vom Stapel gelassen: Cubase 15 ist seit dem 09. November 2025 offiziell da.[1] Und während die Liste der Neuerungen wie üblich lang ist, gibt es ein Feature, das alle anderen an die Wand spielt und für hitzige Diskussionen sorgt: die integrierte, KI-gestützte Stem-Aufteilung.[2] Aber ist das wirklich die Revolution, die deinen Workflow auf den Kopf stellt oder am Ende nur ein cleverer Marketing-Gag?
Hast du dir jemals gewünscht, aus einem fertigen Stereo-Track mal eben die Vocals für einen spontanen Remix zu ziehen? Oder diese eine Killer-Bassline aus einem alten Sample zu fischen, ohne dass die Drums im Weg sind? Bisher war das meist ein Krampf aus umständlichen Workflows mit Spezialsoftware oder Online-Diensten, deren Ergebnisse oft zwischen “brauchbar” und “klingt wie unter Wasser” schwankten.
Steinberg verspricht jetzt, das Chaos zu beenden und die Magie direkt in deine DAW zu holen!
Der Konkurrenzdruck: Wer macht’s noch?
Seien wir ehrlich: Steinberg erfindet das Rad hier nicht komplett neu. Der Zug der KI-gestützten Audio-Separation ist schon länger in Fahrt. Konkurrenten wie Image-Line haben mit FL Studio bereits eine ähnliche Funktion integriert. Externe Software wie die Branchen-Referenz iZotope RX oder Online-Dienste wie Lalal.ai und Moises.ai liefern teils beeindruckende Ergebnisse.
Steinbergs Schritt ist also weniger eine bahnbrechende Erfindung als eine strategische Notwendigkeit, um im Rennen zu bleiben. Die eigentliche Frage ist: Können sie es besser machen und vor allem nahtloser in den Produktionsprozess integrieren als alle anderen?
Was bedeutet das für deinen Workflow?
Stell dir die Möglichkeiten vor, wenn das Feature hält, was es verspricht. Du könntest jeden beliebigen Audiotrack per Knopfdruck in seine Kernkomponenten zerlegen: Vocals, Drums, Bass und so (Gitarren, Synths, etc.). Das eröffnet ein ganzes Universum an kreativen Wegen:
- Remixing im Handumdrehen: Erstelle Acapellas und Instrumentals direkt aus dem Originalsong.
- Kreatives Sampling: Isoliere einzelne Drum-Hits, Bassläufe oder Melodiefragmente für deine eigenen Beats.
- Lernen & Üben: Blende das Instrument aus, das du selbst spielen willst, und jamme zum perfekten Backing-Track.
- Audio-Restauration: Entferne störende Elemente aus einer Aufnahme, ohne den ganzen Take zu verwerfen.
Das könnte deine Arbeitsweise von Grund auf verändern. Wenn die Qualität stimmt. Und genau da wird es spannend. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Ist Steinbergs KI nur ein cleverer Marketing-Gag oder liefert sie wirklich astreine Stems, die frei von unschönen Artefakten sind? Die Antwort entscheidet, ob das hier ein Game-Changer oder nur ein nettes Gimmick wird.
Der Preis der Magie (Währung CPU)
Jeder, der schon einmal leistungshungrige Plugins genutzt hat, weiß: Große Power erfordert große Ressourcen. Eine KI, die in Echtzeit komplexe Audio-Signale analysiert und trennt, dürfte deiner CPU einiges abverlangen. Das wirft sofort kritische Fragen auf: Läuft die Stem-Trennung in Echtzeit oder ist es ein reiner Offline-Prozess, der Rechenzeit benötigt? Wie stark wird dein System bei der Nutzung in die Knie gezwungen? Ein bahnbrechendes Feature ist wertlos, wenn es dein Projekt zum Erliegen bringt. Steinberg muss hier beweisen, dass die Funktion nicht nur klanglich, sondern auch technisch im Studioalltag überzeugt.
Ein schneller Technik-Check: Die offiziellen Systemanforderungen
Bevor du dich in die Testversion stürzt, solltest du einen kurzen Blick unter deine digitale Motorhaube werfen. Große Power braucht ein stabiles Fundament. Steinberg hat folgende Mindestanforderungen für Cubase 15 bekannt gegeben:
- Betriebssysteme: Windows 11 (64-bit) oder macOS Ventura / macOS Sonoma
- CPU: Intel Core i5 (oder schneller) oder AMD Ryzen Multi-Core / Apple Silicon
- Arbeitsspeicher (RAM): Mindestens 8 GB (16 GB oder mehr empfohlen für große Projekte)
- Festplattenspeicher: 75 GB freier Speicherplatz
- Grafik: Grafikkarte mit DirectX 12 / WDDM 3.0 Support (Windows)
- Sonstiges: Eine aktive Internetverbindung für Download, Aktivierung und persönliche Registrierung.
Mein Tipp: Das sind die minimalen Anforderungen. Wenn du planst, die neue KI-Funktion intensiv zu nutzen oder mit vielen Spuren und Plugins arbeitest, sind 16 GB RAM und eine moderne CPU definitiv eine gute Investition.
Was gibt’s sonst noch Neues?
Auch wenn die KI im Rampenlicht steht, hat Cubase 15 noch ein paar andere Pfeile im Köcher, die du dir ansehen solltest:
- Melodic Pattern Sequencer: Dein neuer Kreativ-Booster gegen die Schreibblockade. Dieses Tool soll dir helfen, schnell und intuitiv fesselnde Melodien und Phrasen zu entwickeln. Besonders für Produzenten elektronischer Musik eine echte Inspirationsquelle.[2]
- Neue Modulatoren: Futter für alle Sound-Tüftler unter euch. Cubase 15 erweitert das Arsenal an Modulationsquellen, was dir noch tiefere Eingriffe und mehr kreative Kontrolle über deine Synths, Effekte und Samples ermöglicht. Bring mehr Leben und Bewegung in deine Tracks!
Am Ende des Tages ist aber völlig klar, woran sich dieses Release messen lassen muss. Die KI-gestützte Stem-Aufteilung ist das alles überstrahlende Aushängeschild von Cubase 15. Während der neue Sequencer und die erweiterten Modulatoren willkommene und nützliche Werkzeuge sind, entscheidet die Qualität und Performance der Stem-Trennung darüber, ob Cubase 15 als Meilenstein oder nur als teures Zwischenupdate in die Geschichte eingeht.
Für wen lohnt sich das Upgrade wirklich?
Okay, die neuen Features klingen spannend. Aber mal ehrlich: Ist das jetzt ein Pflicht-Update für jeden? Lass uns das mal für verschiedene Anwender durchspielen:
- Für Remix-Künstler und Beat-Produzenten: Wenn du viel mit Samples, Loops oder fertigen Songs arbeitest, ist die integrierte Stem-Trennung ein absoluter Game-Changer. Die Zeit, die du sparst, und die kreativen Türen, die sich öffnen, könnten den Upgrade-Preis allein schon rechtfertigen. Das könnte deine Arbeitsweise revolutionieren.
- Für Singer-Songwriter und Bands: Du willst schnell einen Backing-Track zum Üben erstellen oder die Gitarre aus einem Song heraushören, um ihn zu lernen? Die neue Funktion ist dafür ein unglaublich mächtiges Werkzeug. Kein Muss, aber ein extrem starkes “Nice-to-have”.
- Für Umsteiger von anderen DAWs: Hast du bisher umständlich mit externen Tools hantiert, um Stems zu trennen? Die nahtlose Integration in Cubase 15 könnte genau der Workflow-Boost sein, den du dir immer gewünscht hast. Ein Blick auf die Testversion ist hier Pflicht!
- Für Podcaster und Voice-Over-Artists: Für reine Sprachaufnahmen sind die neuen Features weniger entscheidend. Hier bist du wahrscheinlich mit einer günstigeren Version wie Elements oder deiner bestehenden Einrichtung weiterhin bestens bedient.
Elements vs. Pro: Welche Version ist die richtige für dich?
Du fragst dich jetzt vielleicht, welche der vielen Cubase-Versionen du überhaupt brauchst. Gerade für Einsteiger ist der Unterschied zwischen Elements und Pro entscheidend. Lass uns das mal kurz aufdröseln:
- Cubase Elements 15: Stell dir Elements als den perfekten Einstiegspunkt vor. Du bekommst den Kern der Cubase-Engine mit einer soliden Grundausstattung an VST-Instrumenten und Effekten. Die Anzahl an Audio- und MIDI-Spuren ist begrenzt, aber für die meisten Songwriting-Projekte, Homerecording-Sessions oder Podcast-Produktionen absolut ausreichend. Wichtig zu wissen: Die neue, spektakuläre KI-Stem-Trennung ist hier nicht mit an Bord. Elements ist ideal, um ins Cubase-Universum einzutauchen, ohne gleich das Sparbuch zu plündern.
- Cubase Pro 15: Das ist das Rundum-sorglos-Paket. Hier gibt es keine Limits bei den Spuren und du erhältst das volle Arsenal an Steinbergs hochwertigen Effekten und Instrumenten. Vor allem aber bekommst du Zugriff auf die Profi-Features wie die Control Room-Sektion, fortschrittliches Audio-Editing mit VariAudio und natürlich das neue Aushängeschild: die KI-gestützte Stem-Aufteilung. Wenn du ambitionierte Projekte planst, professionell arbeitest oder einfach keine Kompromisse eingehen willst, ist die Pro-Version deine Wahl. Das sieht nach einem Trend aus, den du im Auge behalten solltest.
Dein Zug: 60 Tage kostenlos als Neunutzer
Du kannst Cubase Elements 15 und Pro 15 bis zu 60 Tage kostenlos testen. Aber sei gewarnt: die Wahrscheinlichkeit, dass es dir gefallen wird und du nach der Testphase nicht mehr zurückkehren möchtest, ist unverhältnismäßig groß!
Jetzt bist du dran: Ist diese KI-Funktion für dich der entscheidende Grund, auf Cubase 15 umzusteigen? Oder bleibst du bei spezialisierten Tools wie iZotope RX und Co.? Was darf der Spaß kosten und wie wichtig ist dir das im Vergleich zu einer stabilen Performance? Wirf deine Meinung in die Kommentare. Ich bin gespannt auf die Diskussion.
Quellen
- [1] Neu in Cubase 15: Designed to Inspire | Steinberg: https://www.steinberg.net/de/cubase/new-features/
- [2] Steinberg Cubase 15 DAW: Stems, Pattern-Sequenzer und mehr – Bonedo: https://www.bonedo.de/artikel/steinberg-cubase-15-daw-stems-pattern-sequenzer-und-mehr/
