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Kondensatormikrofon: Funktion, Einsatz, Vor- & Nachteile

Kondensatormikrofon Blog Recording Lexikon
Geschrieben von Kevin

Das Kondensatormikrofon ist ein Alleskönner. Als Studio Mikrofon mit Großmembran und voluminösen Sound oder als Kleinmembran für die Abnahme von Schlagzeugen – Kondensatormikrofone haben viele Vorteile! Erfahre in diesem Beitrag mehr über diesen Mikrofontypen.

Was ist eigentlich ein Kondensatormikrofon?

Kondensatormikrofone sind in der Recordingwelt allgegenwärtig. Kein Wunder: Denn als wahre Alleskönner sind sie für die verschiedensten Zwecke einsetzbar.

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns intensiv mit dem Kondensatormikrofon, egal ob mit Groß- oder Kleinmembran. Erfahre, welche Technik hinter diesem Mikrofontyp steckt, wo die Vor- und Nachteile liegen und wann Kondensatormikrofone für dich in Frage kommen!

Mögliche Einsatzgebiete
Kondensatormikrofone sind universell im Einsatz. Unter anderen stehen die folgenden Mikrofontypen mit Kondensator zur Auswahl:
  • Gesangsmikrofon
  • Mikrofon für Podcasts
  • Gamer Mikrofon
  • Schlagzeug-Mikrofon
  • Video & Kameramikrofon
Erfahre in diesem Artikel, wie vielseitig das Kondensatormikrofon nutzbar ist!

Was ist ein Kondensatormikrofon?

Zu Beginn klären wir erstmal was ein Kondensatormikrofon ist, deren Aufbau, Funktion und welche Mikrofontypen der Oberbegriff alle beinhaltet!

Mikrofone fungieren – genauso wie Lautsprecher – als Wandler.

Schallwellen treffen auf eine Membran wodurch elektrische Spannung entsteht. Der Begriff Kondensator ist dir vielleicht aus dem Physik Unterricht geläufig.

Ein Kondensators besteht aus zwei Metallplatten, die sich in äußerst geringer Distanz gegenüberstehen.

Nähern sich die Platten an, erhöht sich die Kapazität und elektrische Impulse entstehen.

Möglich ist dies durch eine befestigte Platte – die Gegenelektrode.

Als Gegenstück dient die bewegliche Membran, die die Kapazität erzeugt.

Vereinfacht gesagt bedeutet dies: Sprichst du ins Mikrofon, bringen Schallwellen die Membran in Bewegung. Dadurch verändert sich der Abstand zwischen der Membran und der Metallplatte. Letztlich entsteht durch diesen Vorgang Kapazität und ein elektrisches Signal.

Allerdings reicht die Spannung für ein gutes Signal nicht aus. Mithilfe eines Impedanzwandlers stabilisiert sich die Spannung. Dennoch ist weitere Stromzufuhr notwendig, um ein Kondensatormikrofon zu betreiben.

Moderne Kondensatormikrofone arbeiten mit Phantomspeisung.

Phantomspeisung

Phantomspeisung ist eine Entwicklung des deutschen Unternehmen Neumann. Der Gründer Georg Neumann gilt als Erfinder des ersten Kondensatormikrofons.

Heutzutage ist Phantomspeisung der Standard bei Kondensatormikrofonen. Mithilfte eines simplen XLR Kabels überträgst du Phantomspeisung. Normalerweise bieten Preamps, ggf. Audio Interfaces, diese Funktion.

Ein simples XLR Kabel überträgt Phantomspeisung!

Die Vor- und Nachteile beim Kondensatormikrofon

Ein Vorteil der Kondensatormikrofone liegt eindeutig in der Klangqualität. Verantwortlich ist die geringe Masse der Membrane. Im Gegensatz zu den robusten dynamischen Mikrofonen, reagiert die federleichte Membran empfindlicher und bildet die Schallwellen präzise ab.

Großmembran Kondensatormikrofone stehen für einen voluminösen und warmen Sound. Wobei die Kleinmembran Mikrofone zum Einsatz kommen, wenn es um detailreiche und naturnahe Aufnahmen geht.

Kommen wir zu den Nachteilen. Einerseits leidet aufgrund der Bauart die Robustheit und das Mikrofon ist empfindlich gegenüber hohe Temperaturen oder Luftfeuchtigkeit. Ein Einsatz als Handmikrofon auf der Bühne kommt nicht in Frage.

Aufgrund der hohen Empfindlichkeit nimmt es mehr Störgeräusche als andere Mikrofonarten auf. Um diese Störgeräusche und Nachhall zu verhindern, ist eine Raumoptimierung fällig. Die Aufnahme ist nicht so „trocken“ wie bei anderen Mics mit weniger Empfindung.

Unterschied zwischen Großmembran und Kleinmembran Kondesatormikrofon

Der Begriff “Kondensatormikrofon” weist lediglich auf die Bauart hin. Interessant wird es erst bei dem Unterschied zwischen einem Groß- und Kleinmembranmikrofon. Schon optisch lässt sich ein Unterschied festhalten.

Den großen, voluminösen Kondensatormikrofone mit Großmembran stehen die stabförmigen Kleinmembran-Modelle gegenüber, die an Zigarren erinnern.

In der Regel ist ein Großmembranmikrofon für den Solisten gemacht. Vor allem wenn ein Instrument oder eine Stimme im Vordergrund agiert, sind diese Mikrofon die beste Wahl.

Wohin gegen sich die Kleinmembranmikrofone hervorragend für Ensemble und Chöre eignen!

Warum die Membrangröße wichtig ist

Je schwerer(größer) die Membran ist, desto schwieriger ist sie in Bewegung zu setzen. Das überträgt sich auf die Empfindlichkeit. Je kleiner die Membran, desto leichter ist sie zu bewegen und desto höher ist die Impulstreue.

Daher haben Kleinmembranmikrofone einen so natürlichen Klang: Sie verarbeiten viel mehr Impulse als andere Mikrofontypen.

Unterschied zwischen Klein- und Großmembranmikrofon

Membran > 1 Zoll (2,54 cm) = Großmembran

Membran < 1 Zoll (2,54 cm) = Kleinmembran

Großmembranmikrofon – für reichlich Volumen

Für die Gesangsaufnahme wird üblicherweise auf ein Großmembranmikrofon zurückgegriffen. Eine besondere Eigenschaft ist die Klanggestaltung. Weil das Gehäuse des Großmembranmikrofon einen Störkörper darstellt, ist der Schall beeinflusst und erlangt den typischen Sound eines Großmembran Mikrofons.

Diese Klangfärbung verleiht dem Sound einen Charakter und lässt die Stimmen „gewaltiger“ und „schöner“ erscheinen. Aufgrund der größeren Kapsel, vergrößert sich ebenfalls die Kondensatorfläche. Das hat direkte Auswirkungen auf die Signalspannung.

So steigt die Empfindlichkeit und mehr Signale werden gewandelt, wodurch eine höhere Signalspannung vorhanden ist und ein besserer Rauschabstand entsteht. Das heißt, dass bei einem Großmembranmikrofon das Eigenrauschen im Normalfall geringer ist. Der Pegel ist stärker ausgeprägt und es bedarf keiner (zu) großen Vorverstärkung.

Ein Großmembranmikrofon eignet sich hervorragend für die Aufnahme der Sprache. Ob für Gesang, Rap, Let’s Play oder Podcasts – mit einem Großmembran Mikrofon, bist du gut beraten. Denn diese Mikrofonart ist optimal für die menschliche Stimme.

So verleiht das Mikrofon der Aufnahme eine außergewöhnliche Klangfärbung. Diese zeichnet sich durch einen warmen und druckvollen Klang aus.


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Zubehör für ein Großmembranmikrofon

Aufgrund der Phantomspeisung brauchst du für dein Kondensatormikrofon noch weitere Geräte. Eine Ausnahme bilden die USB Mikrofone. Hier ist die komplette Technik verbaut, die für das Recording notwendig ist.

USB Mikrofon eignen sich perfekt für die reine Sprachaufnahme. Planst du ernsthaft, Musik zu machen, greif lieber direkt zu einem XLR Mikrofon samt Zubehör. So ist auf Dauer Freude garantiert. Die Qualität von USB Mikrofon reicht für nachhaltiges Recording nicht aus.

Damit dein Mikrofon Phantomspeisung bekommst, schließt du es an einen Mikrofonvorverstärker, Mischpult oder einem geeigneten USB Audio Interface an. Doch diese beiden Geräte erfüllen nicht nur die Aufgabe, Phantomspeisung zu liefern. Darüber hinaus ist es ohnehin sinnvoll, in vernünftige Zusatzgeräte zu investieren. Mindestens ein Audio Interface ist Pflicht. Darüber hinaus gehören Mikrofonvorverstärker/Preamps in jedes Homerecording-Set.

Da es sich nicht als Handmikrofon eignet, brauchst du noch ein Mikrofonstativ. Mit einem Clip befestigst du dein Aufnahmegerät auf einem Mikrofonständer. Besser ist es, wenn du dir eine Mikrofonspinne anschaffst. Diese haben den Vorteil, dass das Mikrofon in einer elastischen Aufhängung ist. So gelangen keine Störgeräusche wie Trittschall in deine Aufnahmespur.

Zwar fallen im Gegensatz zum USB Mikrofon noch weitere Kosten an. Der Mehraufwand lohnt sich in jedem Fall. Investiere besser von vornherein in gutes Zubehör. Denn wer billig kauft, kauft zweimal. Erspar dir die Enttäuschung über schlechte Aufnahmequalität und besorge dir gleich zu Beginn gutes Zubehör.

Weiterhin ist ein Popschutz zur Steigerung der Aufnahmequalität von Vorteil.

Kleinmembranmikrofon – Detailreicher und natürlicher Klang

Wie du oben erfahren hast, sind kleine Membrane nützlich für einen detailreichen und klaren Sound. Im Gegensatz zum Großmembranmikrofon sind die kleinen Varianten unempfindlicher. Was zur Folge hat, dass Kleinmembrane einen höheren Schalldruck aushalten bzw. verarbeiten. Schallwellen sind noch genauer und bilden die Frequenzen präziser nach.

Sie sind für die frontale Besprechung ausgelegt. Das heißt, dass Mikrofon ist von oben zu besprechen bzw. auf die Aufnahmequelle zu richten. Kein anderer Mikrofontyp ist in der Lage solch realistischen Tonspuren zu bilden.

Oft im Doppelpack: Das Kleinmembran Kondensatormikrofon

Das Klangbild eines Kleinmembranmikrofons besticht durch seine Natürlichkeit. Das liegt daran, dass die Impulstreue beachtlich hoch ist und der Frequenzgang linear verläuft. Letzteres bedeutet, dass die Frequenzen gleichmäßig aufgenommen werden und der Klang nicht verfälscht. Selbst hohe Frequenzen zeichnen sich durch einen natürlichen Klang aus.

Daher nutzt man Kleinmembranmikrofon für viele Instrumente. Im Tonstudio sowie live auf der Bühne sind diese Instrumentenmikrofon jederzeit anzutreffen. Insbesondere als Overhead zur Abnahme von Schlagzeug Elementen ist das Kleinmembranmikrofon bestens geeignet.

Chöre sind ebenfalls beliebte Abnahmequellen. Manche Sänger/innen schwören sogar auf die Anwendung beim Besuch der Gesangskabine.

Übrigens: “Matched Pair” bedeutet die Mikrofone sind optimal auf einander abgestimmt und eignen sich gut für Stereo-Aufzeichnungen.


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Zubehör für Kleinmembran Mikrofone

Kondensatormikrofon vs. dynamisches Mikrofon

Es ist schwer zu sagen, wo die Vor- und Nachteile von Kondensatormikrofonen gegenüber einem dynamischen Mikrofon bestehen. Umgekehrt gilt das Gleiche. Denn ein Vorteil ist ggf. aus anderer Perspektive wieder ein Nachteil.

Letztlich hängt es vor allem von deinem Verwendungszweck ab. Deinen eigenen Geschmack gilt es ebenfalls nicht zu vernachlässigen. So gibt es Musiker die statt einem Großmembranmikrofon lieber mit einem dynamischen Handmikrofon ihre Tonspuren recorden.

Bevor du dir also ein Mikrofon kaufst, gilt es zu erklären, was du recordest. Mehr Informationen findest du in diesem Artikel:

1 Kommentar

  • Super Artikel! Ich bin gerade dabei mir ein kleines Studio aufzubauen um Gitarrenspiel und Gesang aufzunehmen.
    Als Anfänger ist man da ja ganz schnell mal überfordert.
    Dieser Artikel hat mir schonmal sehr gut weiter geholfen, sehr verständlich und ausführlich geschrieben.
    Vielen Dank dafür und beste Grüße

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