Vielleicht weißt du schon, dass ein Bändchenmikrofon zur Gruppe der dynamischen Mikrofone zählt. Doch bei genauerem hinhören ist so gar keine Ähnlichkeit vorhanden. Obwohl beide Aufnahmegeräte sich die Funktionsweise teilen, sind die Klänge grundverschiedenen. Somit ergebenen sich für Bändchenmikrofone andere Anwendung als für die dynamischen Vertreter. In diesem Artikel besprechen wir warum dies so ist, wie sich diese Mikrofonart von den anderen abhebt und welche Modelle einen näheren Blick wert sind.
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Aufbau und Funktionsweise
Zu beginnen klären wir erstmals den Aufbau sowie die Funktionsweise vom Bändchenmikrofon.
Wie in der Einleitung erwähnt, gehören sie zu den dynamischen Mikrofonen. Begründet ist dies durch die Wandlung. Denn beide Mikrofontypen arbeiten nach dem Induktionsprinzip.
Vereinfacht bedeutet dies: Im Mikrofon befindet sich ein Magnetfeld, in dem sich eine Membran befindet. Trifft Schall auf die Membran, kommt diese in Bewegung. An dieser Stelle kommt das bereits erwähnte Magnetfeld ins Spiel. Durch die Bewegungen der Membran im Magnetfeld entsteht letztlich ein elektrisches Signal.
Bei einem herkömmlichen herkömmlichen dynamischen Mikrofon arbeitet eine Tauchspule als Membran. Im Bändchenmikrofon ist stattdessen ein Band aus Aluminium verbaut. Es misst nur wenige Millimeter und ist demnach sehr leicht.
Je leichter eine Membran ist, desto besser verarbeitet sie die Schallwellen. Im Vergleich sind die Tauchspulen deutlich schwerer als die Bändchen aus leichtem Aluminium. Folgt die Membran den Schallwellen besonders gut, sprechen wir von einem treuen Impulsverhalten.
Was die Impulstreue angeht, spielen Bändchenmikrofone in einer eigenen Liga. Dies wirkt sich unmittelbar auf den Klang aus! Mehr dazu später.
Übrigens: Hast du schon mal daran gedacht, ein eigenes Mikrofon zu bauen? Unter folgendem Link erfährst du mehr über den Aufbau eines Bändchenmikrofons und erhältst eine passende Bauanleitung dazu!
Richtcharakteristik, Vorverstärkung & Phantomspeisung
Üblicherweise findest du bei einem Bändchenmikrofon eine Achter-Richtcharakteristik vor. Daher sind Schallwellen, die vor und hinter dem Mikrofon entstehen, lauter als Seitengeräusche. Somit ist ein Bändchenmikrofon beispielsweise perfekt für ein Gesangsduett geeignet! So teilen sich beide Sänger/innen ein Mikrofon.
Phantomspeisung ist bei Bändchenmikrofonen nicht erforderlich. Das Induktionsprinzip liefert ausreichend Spannung, um die Funktion zu ermöglichen.
Aufgrund des geringen Ausgangssignal, ist eine Vorverstärkung erforderlich. Anderenfalls wäre die Aufnahme kaum hörbar. Wichtig ist, dass die Verstärkung früh in der Aufnahmekette geschieht. Mit einem Mikrofon Preamp bist du bestens ausgestattet.
Anwendung: Bändchenmikrofone in der Praxis
Für ein gutes Bändchenmikrofon legst du den ein oder anderen großen Schein hin. Aufgrund des Preises ist diese Mikrofonart im Homestudio selten anzutreffen. Stattdessen erfreuen sie sich in professionellen Tonstudios immer größerer Beliebtheit.
Bändchenmikrofone sind für folgende Anwendung geeignet:
- Gesang (Solo, Duett & Chor)
- akustische Gitarre
- Streicher (Geige, Violine, etc.)
- Overhead (Schlagzeug)
Eine Verwendung auf der Bühne ist nicht zu empfehlen. Aufgrund der Empfindlichkeit reagiert das Bändchen auf die feinsten Windzüge. Ein weiteres Problem stellt der Trittschall (z.B. durch Erschütterung) dar. In diesem Fall eignet sich die robuste Tauchspulen-Variante um Längen besser.
Der Klang im Vergleich mit anderen Mikrofonarten
Bändchenmikrofone sind für einen natürlichen Sound bekannt. Auch wenn es in den oberen Frequenzen zum Teil “dünner” klingt. Viele bezeichnen den Klang als warm und angenehm – anderen finden es eher dumpf.
Dabei ist auch die Positionierung ausschlaggebend. Bei naher Beschallung entsteht der Nahbesprechungseffekt, welcher tiefe Frequenzen verstärkt.
Klanglich hören sie sich eher wie Kondensatormikrofone an. Sie fassen mehr Details auf als dynamische Mikrofone.
Bändchen vs. Kondensator Mikrofon
Beide Mikrofontypen reagieren empfindlich auf eintreffende Schallquellen. Insbesondere der Vergleich mit einem Kleinmembran Mikrofon macht deutlich: Eine gute Impulstreue sorgt für detailgetreue und natürliche Klangbilder. Dagegen grenzen sich die Großmembran Kondensatormikrofone durch einen voluminöseren Sound ab.
- natürlicher Klang = Bändchen oder Kleinmembran Kondensator
- atmosphärischer/voluminöser Klang = Großmembran Kondensator
3 Bändchenmikrofone im Blick
Nachdem wir die Anwendung und Funktionsweise besprochen haben, stelle ich dir noch 3 Produkte vor. So hast du beim Kauf eines Bändchenmikrofons eine Orientierung, an der du dich hangeln kannst.
Rode NTR
Beginnen wir mit dem Rode NTR. Schon optisch eine Besonderheit glänzt es mit einem sehr geringen Eigenrauschen. Als Bändchenmikrofon nutzt es du es am besten im Tonstudio. Neben Gesang ist es vielfältig einsetzbar. Egal ob Klavier, Streicherinstrumente oder auch Chöre: Mit dem Rode NTR erwirbst du einen Alleskönner! Erfahre mehr in dem du auf „Details“ klickst oder auf „Bestellen“, um direkt zum günstigsten Shop zu gelangen!
- Feines Aluminiumbändchen (1,8 µm)
- Vom Gehäuse entkoppelter Bändchenrahmen mit Arretierschraube als Transportschutz
- Rauscharme Vorverstärkerstufe
sE Electronics VR1 Voodoo
Weiter geht es mit einem Bändchenmikrofon speziell für die Abnahme von E-Gitarren Amps. Mit dem VR1 erwirbst du eine hochwertige Erweiterung deines Tonstudios. Das Mikrofon befindet sich in einem schicken Case und wird samt Halterung geliefert.
- Geliefert mit Federung und Clip
- Moderne Häuser Transformers
- Kompaktes, leichtes DesignÂ
Beyerdynamic M160
Das dritte Modell in der Reihe stammt von Beyerdynamic. Das Beyerdynamic M160 ist ebenfalls für die Instrumenten-Abnahme konzipiert und stellt ein gutes Bändchenmikrofon für Saiteninstrumente wie Violine und Bratsche dar. Nebenbei findet es als Schlagzeugmikrofon für Hi-Hats und Percussion Anwendung.
- Einzigartiger Doppelband-Mikrofonwandler mit Hypernierencharakteristik
- Erweiterter Frequenzgang
- Hervorragende Transparenz und Einschwingverhalten
Zusammenfassung
- In der Anwendung flexibel
- Hohe Anschaffungskosten
- Vorverstärkung (Preamp) notwendig
- Sehr treues Impulsverhalten
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Dynamisch vs. Kondensator
Die beiden Mikrofonarten im Vergleich: Welches Mikrofon ist besser?
Zu den Blogartikeln:
– Dynamisches oder Kondensatormikrofon
– Kondensatormikrofon
– Dynamisches Mikrofon
Mikrofon kaufen
Erfahre worauf du beim Kauf eines Mikrofons zu achten hast:
– Mikrofon Kaufen Leitfaden
Das Beyerdynamic M160 ist ein wirklich tolles Mikrofon und hat wie die meisten Bändchenmikros keine 8er-Charakteristik sondern eine Hyperniere, was für viele Anwendungen oft praktischer ist. Gitarristen kann ich dieses Mikro anstatt eines SM57 an ihren Amps bzw. Cabinets sehr empfehlen.
Besten Dank für die Empfehlung;)
Alles Gute
Jannik